Hallo zusammen,

da ich ohnehin gerade dabei bin die Bremsanalage des 12M P6 (1966 Einkreis-Bremssystem) zu erneuern:
Weiß jemand, ob es möglich ist, einfach den Zweikreis-Bremszylinder einzubauen und die Bremsleitungen entsprechend anzupassen?
Alles ohne Bremskraftverstärker versteht sich - oder geht das evtl. auch

Wäre super, wenn jemand eine Antwort weiß.
Vielen Dank!

Marcus

Hallo Markus,
Soweit ich weiß, sind bei der Zweikreis Bremse die Vorderachse und Hinterachse getrennt. Beim Einkreisbremssystem sind die Achsen ebenfalls getrennt verlegt und angeschlossen. Es sollte also kein Problem sein, die Achsen getrennt an den Hauptbremszylinder für die Zweikreisbremse anzuschliessen.

Falls du auf BKV umrüsten solltest, muß zw. Vergaser und Ansaugbrücke eine Zwischenplatte mit Schlauchanschluß montiert werden. Der Schlauch dient für den Unterdruck zur Betätigung der großen Unterdruckdose, die zw. Stehwand und HBZ montiert wird.

Weiß aber nicht, ob der vorhandene HBZ mit dem welchem Unterdruckbehälter kompatibel ist.

Anfrage bei ATE?

Gruß Günter

Hallo,

bei der Umrüstung auf BKV brauchst du einen anderen Hauptbremszylinder, diese sind hinten zur Spritzwand hin unterschiedlich.
Hier wäre auch mal interessant zu wissen ob es was passendes günstiges aus dem Teilladen noch gibt.
Habe irgendwo mal gehört BMW hätte was passendes. Genaues weiss ich aber auch leider nicht.

Die Flanschplatte die Günter ansprach solltest du aber schon umterm Vergaser haben, der Anschluss zum BKV ist mit einem Blindstopfen verschlossen.
An der Platte geht soviel ich weiss nämlich die Kurbelgehäuseentlüftung.
Einfach mal nachschauen.

Dadurch aber das der Bremskraftverstärker den Hauptbremszylinder weiter in den Motorraum platziert, sind vermutlich nicht alle Bremsleitungen (Rohre) lang genug.
Es gibt nämlich Bremsleitungssätze mit und ohne BKV.

Hört sich alles erst mal schlimm an, aber kein großer Akt.
Lediglich die Teile (Hauptbremszylinder mit BKV) sind sehr teuer.

Gruß
Ralf

Hallo auch von mir,

so rein formal gehören zum 2-Kreissystem auch andere hintere Radzyl.:
1Kreis hat die ähnlich P4 mit 19mm u. Excenterverst.,
2Kreis haben einen DM von ~17,64mm mit verstellb. Stange, die Ankerplatte ist deshalb auch anders.

Das ist nur insofern von Belang, weil m.W.n. auch die jeweiligen zugehörigen Hbz andere DMs haben: 19mm bzw. 20mm (bin mir nicht ganz sicher).
Zumindest haben die Durchmesser physikalisch gesehen einen Effekt auf den jeweiligen Bremsdruck hinsichtlich der eingesetzten Kraft (=Pedaldruck),
im "worst case" würde bei einem Mischen der Teile wahrscheinlich die ABE erlöschen u. damit auch der Vers.schutz.

Für "Nummer sicher" müsste man dann also (m.M.n.) das komplette hintere Bremsgedöns mit umbauen.

Viele Grüße,
Jörg

Hallo zusammen,

vielen Dank für Euro Infos.
Ich habe selbst noch einen 2-Kreis HBZ bei meinen Eltern liegen. Denn muss ich mal bei Gelegenheit holen und vergleichen.
Ich gebe Euch dann mal Rückmeldung, inwiweit sich der hier verbauen lässt.

Das mit den Bremsleitungen ist bei mir konkret kein Problem - die will ich ohnehin austauschen und ich würde dann eben auf einen Satz für 2-Kreis System zurückgreifen.

Ganz neu ist für mich allerdings die Sache mit den anderen Zylindern / Ankerplatte bei den Trommelbremsen. Physikalisch würde sich das wohl ähnlich "anfühlen", aber das Thema ABE ist natürlich schon da.

Also vielen Dank schonmal - ich halte Euch auf dem Laufenden.

Wenn irgendjemand noch was dazu beitragen kann - gerne. Ich habe nämlich tatsächlich hier und in keinem anderen Forum etwas zu dieser Thematik gefunden.

Grüße
Marcus

Hallo Marcus,

du weisst das alles was man im Internet schreibt, für alle Ewigkeiten im Internet bleibt

Also hat Jörg dich auf die "Probleme" hingewiesen die auftreten können.
Auch rechtlich.

In der Praxis sieht es aber meist anders aus.
Aus Mangel an Ersatzteilen (und Unwissenheit) werden Radbremszylinder verschiedener Baujahre verbaut wenn sie passen.
Wenn jemand also Radbremszylinder für den P6 ergattern kann misst keiner den Bremskolben nach sondern freut sich das er noch welche bekommen hat.
Da es unterschiedliche Kolben gab ergibt sich daraus auch eine unterschiedliche Bremswirkung.
Ich glaube aber das es keinen riesigen Unterschied macht denn ich habe schon mehrfach Radbremszylinder paarweise getauscht
und weiss nicht ob ich 17,xy oder 19mm Bremskolben jetzt verbaut habe.

Motomobil bietet Nachbauten an und weist darauf hin das die nur paarweise verwendet werden dürfen.

Wir haben uns auch mal schlau gemacht wer auch noch passende Bremszylinder haben könnten und sind dabei auf einen Volvo gestossen.
Habe davon 2 paar gekauft ohne den Kolben zu messen weil die (noch) spottbillig zu haben waren.
Aber rechtlich darf ich diese auch nicht verbauen.

Je nach Konstellation von Bremszylinder und Beläge passt "plötzlich" die Bremstrommel nicht mehr drauf.
Abhilfe würde das "etwas" abschleifen der Nase bringen wo der Belag am Bremsträger anliegt.
Das macht man natürlich nicht und würde auch nie jemand tun
Der TÜV war von den Bremswerten aber überzeugt und das seit Jahren

Gruß Ralf

Hallo,
Ich habe bei meinem 12m auch die Radbremszylinder gewechselt,weil die alten fest waren. Die Teile habe ich bei Motomobil gekauft. Ich wusste nicht, dass es verschiedene Durchmesser gibt. Bei MM gab es auch nur einen RBZ für 66-70.
Kann ich am RBZ sehen, welchen Durchmesser er hat, ohne ihn auszubauen?
Gruß
Kurt

Hallo Kurt,

genau das meinte ich ja, Motomobil bietet einen Typ an und deshalb soll man immer paarweise tauschen
damit immer gleiche Zylinder verbaut sind.

Ausbauen nicht aber Trommel runter (war ja klar)
dann müsstest du die Beläge lösen um die vom Zylinder zu ziehen,
dann eine Manschette vorsichtig abziehen,
im Zweifelsfall von der anderen Seite den Kolben leicht Richtung entfernte Manschette drücken
(nicht zuviel sonst ist der Kolben draussen)
und dann mit einer Schieblehre den Kolben messen.

Oder du schreibst Motomobil einfach an wenn du es wissen willst

Gruß Ralf

Danke Ralf,
Ich denke ich muss es nicht wissen.
Der TÜV war auch gut zufrieden mit den Bremsen. Allerdings werden beim TÜV ja die Achsen einzeln gemessen. Das Verhältnis der Bremswirkung vorne zu hinten sieht er ja auch nicht. Und das ist es ja, was Jörg meinte. Ich bin ja kein Fachmann, aber ich denke, dass es auch keine merkbaren Unterschied macht.

Das mit dem Abschleifen kenne ich auch. Fragt da jemand beim TÜV welche Zylinder verbaut sind, bestimmt nicht. Da weiß bestimmt nicht mal einer, daß es verschiedene Größen gibt.

Bei meinem letzten TÜV waren die sogar erstaunt, das meine Handbremse deutlich bessere Werte anzeigte als gefordert. Ist aber auch sicherlich eine Einstellungssache.

Für die Einstellung der Handbremse habe ich mir zwei Bügel mit einer aufgeschweissten 19 er Mutter gemacht, den ich auf die Radnaben schraube.
Damit kann ich dann die Handbremse mit dem Drehmomentschlüssel auf beiden Seiten genau gleimäßig einstellen.

Gruß Günter